Das Aero Rennrad ist eine Schnittstelle zwischen Sport und Wissenschaft. Bei der Konstruktion ist die Aerodynamik ausschlaggebend, sie dient sogar als Namensgeber dieser Fahrradart. Ohne Tests im Windkanal unter wissenschaftlicher Aufsicht geht also gar nichts. Das Aero Rennrad ist aber auch nicht denkbar ohne innovative Fertigungsmethoden und ein federleichtes Hightech-Material.
Du siehst es schon am Verhältnis von Sattel und Lenker –
beim Rennrad Aero ordnet sich auch die Sitzhaltung der Aerodynamik unter. Bild © Giant
Dabei kommt ein pfeilschnelles Rennrad heraus, das Podiumsplätze garantiert, zumindest fast. Etwas Training gehört natürlich auch dazu. Trotzdem ist ein Aero nicht das Fahrrad für jede*n, es ist nicht einmal ein Rennrad-Ersatz, mit dem jede*r Sportler*in glücklich wird. Bei der Entwicklung eines Aero Bikes hat die perfekte Aerodynamik oberste Priorität. Darum lässt das Aero auch eine Eigenschaft hinter sich, die andere Rennräder gerne ausleben – seine Kletterkünste.
Aero oder Aero Rennrad?
Warum spricht man eigentlich immer vom Aero Rennrad? Tatsächlich ist im Sprachgebrauch Aero völlig ausreichend, es wird aber häufig vom Aero Rennrad geschrieben. Nur “Aero” dreht sich im Internet oder Magazinen meist eher um Fliegerei und Luftfahrt.
Hochprofilfelgen sind maximal windschnittig und machen das Aero noch schneller. Bild © Trek
So wird das Rad zum Aero
“Das Rennrad” wird immer seltener, da Road Bikes sich mehr und mehr differenzieren. Das Gravel ist ein geländegängiges Rennrad. Das Endurance Bike bleibt gerne auf der Straße, ist aber für Ausdauertraining gedacht und darum etwas bequemer als ein Highspeed-Flitzer und so weiter. Es findet sich immer wieder eine Lücke, die von einer neuen Road-Gattung gefüllt werden kann. Das Aero erschien, als die Konstruktion des Straßen-Rennrads ausgereizt war – zumindest was den Gewichtsverlust betrifft. Rennräder wurden mit der Verbreitung der Carbonrahmen leichter und leichter und damit effizienter und schneller. Aber irgendwann war Schluss, noch weniger Material ging nicht, die Fahrräder hätten an Stabilität verloren.
Um die Leistung trotzdem zu verbessern, kam nun die Aerodynamik auf den Prüfstand – und es gab tatsächlich Verbesserungspotenzial.
- Alle Bauteile wurden kompromisslos der Leistungssteigerung untergeordnet.
- Um das Aero noch etwas schneller zu machen als ein normales Rennrad, wird eine perfekte Aerodynamik angestrebt. Sie entsteht durch einen Mix aus verschiedenen Faktoren, unter anderem durch einen möglichst geringen Luftwiderstand und das Verringern bremsender Luftwirbel.
- Die Rohrdurchmesser wurden angepasst, am Aero findest du kaum runde Rohrformen. Sie waren zuvor der Standard, in Tests konnte aber nachgewiesen werden, dass ihre Aerodynamik nicht optimal ist.
- Innovative Neuentwicklungen bei der Verarbeitung von Carbon sind mitverantwortlich für die Leistungssteigerungs der Aeros – sie ermöglichen völlig neue, schnellere Rahmenkonstruktionen.
- Für den Großteil des Luftwiderstands ist nicht das Fahrrad verantwortlich, sondern der Mensch, der es fährt. Das Aero Rennrad bringt dich in eine maximal aggressive Sitzposition, die ebenfalls aerodynamisch optimiert ist. Du kannst mit aller Kraft pedalieren und gleichzeitig bietet die Körperhaltung so wenig Luftwiderstand wie möglich.
- Auch die Laufräder sollten möglichst wenig Windwiderstand bieten. Leichte, stromlinienförmige Felgen sparen im Wettkampf wertvolle Watt.
- Die interne Kabelverlegung und ein integriertes Cockpit sind obligatorisch.
- Insgesamt ist ein Aero leicht, aber kann etwas mehr Gewicht mitbringen, als ein ultra-leichtes Rennrad.
Das Sitzrohr passt sich an das hintere Laufrad an und verhindert, dass sich am Aero Rennrad bremsende Luftwirbel bilden. Bild © Orbea
Achtung, das Aero sollte nicht mit dem Zeitfahrrad verwechselt werden! Auch das Triathlon Bike hat eine etwas andere Konstruktionsweise.
Beim Aero Bike zählt Speed – sonst nichts!
Du hast es schon gelesen – beim Aero wird auf Ergonomie gepfiffen, es zählt einzig und allein der möglichst geringe Luftwiderstand. Klingt nach Schmerzen und tatsächlich ist es so, dass Athleten gezielt die Muskulatur in Rumpf und Armen aufbauen müssen, um die Sitzhaltung überhaupt durchzuhalten.
Welches Fahrrad solltest du kaufen – Aero oder Rennrad?
Ein aerodynamisches Rennrad ist ein spezifisches Sportgerät mit einem begrenzten Einsatzgebiet. Aeros sind außerdem selten günstig zu bekommen. Darum solltest du dir überlegen – ist es das richtige Fahrrad für dich?
➽ Du willst Top-Geschwindigkeiten erreichen und bleibst dabei in ebenem Gelände und auf glatten Straßen? Dann ist ein Aero dein Rennrad!
➽ Schon das Rennrad ist nicht gerade als Allrounder bekannt, es ist festgelegt auf hohe Geschwindigkeit und braucht dafür gut befestigte Straßen. Aber ein Rennrad ist auch ein guter Begleiter für eine Alpenüberquerung (natürlich nur, wenn sie auf geteerten Passstraßen stattfindet), denn es frisst sich effizient Höhenmeter um Höhenmeter hinauf. Das Aero ist eher im Flachland in seinem Element. Das Rennrad ist im Vergleich zum Aero darum das vielseitigere Rad.
➽ Wenn du flotte Touren nicht nur absolvieren, sondern auch genießen willst, ist ein aerodynamisch optimiertes Fahrrad eher nicht geeignet. Bequemlichkeit spielt hier keine Rolle, das Aero soll dich schnell machen. Wenn du gerne etwas Komfort hast, wäre eher ein Endurance Bike dein Fall.
➽ Die Eigenschaften von Gravel Bike, Cyclocross und Fitnessbike haben sich in eine völlig andere Richtung entwickelt. Wenn du auch vielseitige Untergründe befahren willst oder ein alltagstaugliches Bike suchst, solltest du hier einkaufen.
Diese Punkte helfen dir bei der Kaufentscheidung:
- Wenn du Radrennen fährst – und auch gewinnen willst – solltest du auf einem Areo antreten.
- Wenn du eher im Flachland unterwegs bist, ist ein Aero die schnellste Wahl.
- Achtung, für Rennen mit Steigung ist das Rennrad das bessere Fahrrad.
- Wenn du regelmäßig trainierst und dabei auch sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen willst, ist ein Aero eine gute Anschaffung.
- Du bleibst ausschließlich auf der geteerten Straße.
- Bist du bereit, auf Bequemlichkeit und Ergonomie zu verzichten?
Du suchst den Rausch der Geschwindigkeit und willst optimale Trainings- und Wettkampfbedingungen? Dann ist ein Aero eine gute Ergänzung zu deinem Fuhrpark.
⭐ Alternativen zum Aero ⭐
Rennrad | Gravel Bike | Gravel Bikes Damen | Gravel Bikes Herren | Cyclocross Bike | Fitness Bike
Ein Aero ist federleicht
Ein Fahrrad, das fürs Siegertreppchen gebaut wird, wiegt heute extrem wenig. Natürlich sind ehrgeizige Aeros auch besonders leicht, ihr Gewicht liegt weit unter der 10 Kilogramm-Grenze, 6 bis 7,5 Kilo sind ein häufiger Wert.
Aeros sind zwar etwas schwerer als vergleichbare Rennräder, trotzdem werden sie schneller als Road Bikes und werden darum auch von Radprofis gerne zum Sieg gefahren. Im Versuch konnte nachgewiesen werden, dass die optimale Aerodynamik im Vergleich zu weniger Gewicht den entscheidenden Vorsprung bringt.
Aero vs. Rennrad – der Gewichtsvergleich
“Aeros sind schwerer als Rennräder!” – ist der Vorwurf gerechtfertigt oder ist das ein Gerücht?
Tatsächlich – Aeros wiegen ein paar Gramm mehr als ein vergleichbares Rennrad. Der Grund dafür zeigt sich im Windkanal. Die Rohre des Aero Rahmens sind nicht rund, dafür ist ihr Umfang größer, es wird etwas mehr Material verarbeitet. Im Versuch konnte nachgewiesen werden, dass eine perfekte Aerodynamik mehr Geschwindigkeit generieren kann als ein möglichst leichtes Fahrrad. Solange du also bei Top-Speed in der Ebene unterwegs bist, ist das Aero im Vorteil. Zumindest bis eine Steigung ansteht. Denn auf langen, langsameren Anstiegen hat das ultraleichte Road Bike die Nase vorn! Wenn du dich langsam den Berg hinauf kämpfst, hast du es mit einem ultraleichten Rennrad einfacher.
Wie leicht soll dein Aero sein?
Wenn es dir wirklich um jedes Gramm geht, solltest du beim Kauf eines Aeros ganz genau hinschauen. Da die Hersteller wissen, dass das Fahrrad besonders leicht sein soll, gibt es hier sehr genaue Angaben. Du erfährst, welche Rahmengröße gewogen wurde und welche Ausstattung mit auf der Waage war. So kannst du dir ein genaues Bild davon machen, wie leicht dein neues Aero Rennrad wirklich ist.
Carbon-Aeros für Top-Positionierungen im Wettkampf
Bei anderen Bikes gibt es unterschiedliche Rahmenmaterialien, beim Aero Rennrad musst du dir hier nicht den Kopf zerbrechen. Carbon, mehr Auswahl gibt es nicht. Nur aus Carbonfasern können die extrem leichten, steifen und vor allem aerodynamischen Rahmen hergestellt werden, die ein Aero ausmachen.
Aeros sind Profi-Material, das sich dank der kompromisslosen Renn-Qualitäten für Hobby-Fahrer und Freizeit-Radfahrer*innen eher nicht eignet, und so werden die meisten Modelle direkt als Premium-Segment gebaut. Das gilt nicht nur für den Rahmen, auch die Komponenten sind meist hervorragend. Hochprofilfelgen oder elektronische Gruppen namhafter Hersteller sind hier die Norm.
Andererseits haben Aeros darum auch den für Carbon-Fahrräder üblichen Preis. “Preisgünstige Aeros” kannst du ab 3000 Euro kaufen, nach oben ist die Preisspanne offen und kann 10 000 Euro deutlich übersteigen. Kein Schnäppchen, aber für eine*n ambitionierte*n Fahrer*in eine gute Investition! Du bekommst für dein Geld einen Hochleistungs-Sprinter mit Bauteilen, die dir auch bei den berühmtesten Rennen rund um den Globus begegnen.
Aero Rennrad in der passenden Größe kaufen
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Gibt es Damen Aero Rennräder?
Bei vielen Fahrrädern wird nach Damen Varianten gefragt, auch bei Aero Rennrädern gibt es einige Modelle für Frauen zu kaufen. Die Kategorie ist zwar klein, aber wenn du ein spezifisches Damen-Rennrad fahren willst, kannst du bei den aerodynamischen Straßenrennrädern welche finden. Es gibt sie auch in vielen verschiedenen Rahmengrößen, so kannst du ein passendes Bike kaufen.
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